Stutensee-Staffort (ml). War das eine Überraschung? Das launige Kräftemessen
auf dem Stafforter Baggersee haben nicht die sportlich trainierten Bundeswehrsoldaten gewonnen, sondern diejenigen, deren Hobby eigentlich nicht nach Sport aussieht: Die Männermannschaft des
Theatervereins „StageArt“ schaffte es, am schnellsten, 120 Meter über den See zu paddeln, auf dem kürzesten Weg die Boje zu umrunden und in gerader Linie zurück zum Ufer zu kommen und erreichte damit
in zwei Durchgängen eine Zeit von zwei Minuten und 57 Sekunden sensationell schnell. Seit etlichen Jahren ruft der Verein für Fischerei und Gewässerschutz alljährlich zur „Bootsregatta“ als Höhepunkt
des Fischerfests. Jedes Jahr beteiligen sich sportlich ambitionierte Mannschaften, dieses Mal waren es zehn Männer- und zwei Damenmannschaften – eine rekordverdächtige Zahl, die den Vorsitzenden
Friedhelm Speckert besonders freute.
Zwei solide Holzboote liegen am Ufer, jeweils zwei Vereine mit je drei Mann Besatzung treten gegeneinander an. Der SV Staffort war mit vier Mannschaften vertreten, zweimal Fußball, Volleyball und Alte Herren, der Jugendbund „Entschieden für Christus“, die „Vogelfreunde“, eine Abordnung der Patenkompanie Bruchsal, die Liebenzeller Gemeinschaft und „StageArt“, die beiden Letzten noch zusätzlich mit einer Damenmannschaft.
EC-Jugend und Vogelfreunde sind am Start. Die „EC-ler“ erwischen den besseren Start, driften dafür auf dem Rückweg erheblich vom Kurs ab. „Hierher, hierher“, rufen die zahlreichen Zuschauer, denn
ein bisschen spötteln gehört dazu. Die Bundeswehrler rätseln über ihre Fehler, denn sie sind erheblich hinter „StageArt“ ins Ziel gekommen und wollen das im zweiten Durchgang wettmachen. Die
Volleyballer treten gegen die AH an. Der Wind ist tückisch, beide Boote landen nach einer Beinahe-Kollision auf dem Rückweg fast im Schilf, aber die Stimmung ist bestens. Die beiden Damenmannschaften
kommen fast Seite an Seite ins Ziel, auch ihnen machte der Wind zu schaffen. Zweiter Durchgang: Wird die Taktik der Bundeswehr aufgehen? „Die legen sich aber mächtig ins Zeug, die reißen ja gleich
das Paddel ab“, ist zu hören.
Es beginnt zu regnen, Friedhelm Speckert schleppt einen großen Schirm herbei. Die Damen der Liebenzeller liegen um eine Zehntelsekunde vor ihrer Konkurrenz. „Oha, die haben aber dazugelernt“, klingt
es anerkennend. Schlussendlich sind alle ins Ziel gekommen, keiner ist gekentert. Ein paar Stunden später wird in der Dreschhalle die Siegerehrung sein.